Kurzfilmprogramm

Frauenbanden in München, queere Banden im Nordosten Kolumbiens, Mädchenbanden in Deutschland, familiäre Banden in der Türkei, reale und fiktive Banden – die Filmstadt München zeigt am 21. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, in der Pasinger Fabrik ein internationales Kurzfilmprogramm zum diesjährigen Motto „Banden bilden“.

Zu sehen werden sein META (Deutschland 2022) von Antje Heyn, ein Animationsfilm über das Getrenntsein und Einswerden, und CHEERS TO THE END (AÇ KARNINA ÇIKMAYALIM) (Türkei 2023) von Yiğit Hepsev über eine Familie, die zum Essen zusammenkommt – oder um vor dem Weltuntergang zu fliehen? Kurz vor dem Untergang stand auch Lillemor’s in der Münchner Maxvorstadt im Jahr 2023. Leila Keitas und Hanna Hockers Dokumentarfilm AUßER MÄNNER HATTEN WIR NICHTS ZU VERLIEREN beleuchtet die Geschichte des ersten Frauenbuchladen Deutschlands, in dessen Räumen seit letztem Jahr der queerfeministische Buchladen glitch bookstore eine Heimat gefunden hat. Im kolumbianischen Kurzspielfilm BLUMEN AUS EINEM ANDEREN GARTEN (FLORES DEL OTRO PATIO) (2022) von Jorge Cadena sprengt eine Bande glamouröser Queer-Aktivist*innen die Pressekonferenz eines multinationalen Bergbaukonzerns. Die Sprengkraft der Gemeinschaft wird auch in der Dokufiktion AÏCHA (Deutschland 2020) von Laura Bleck und Faraz Shariat deutlich: Aïchas Name wurde falsch geschrieben; die Elfjährige beschließt, herauszufinden, was sie dagegen tun kann. Auf der Suche nach Antworten begegnet sie anderen Mädchen, die ihren Mut unterstützen.

In einer Gesellschaft, in der Spaltung und Intoleranz zunehmen, brauchen wir Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung. Der Kurzfilmtag lädt dazu ein, intensive Gemeinschaftsmomente zu erleben und Verbindungen einzugehen: mit den Kurzfilmen und mit den Mitmenschen vor der Leinwand. Der Kurzfilmtag wurde 2011 ins Leben gerufen und hat sich inzwischen zu einem international bedeutsamen Kulturereignis entwickelt, mehr als 20 Länder nehmen teil. Schirmherrin der deutschen Ausgabe ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth.